Sammlerstücke mit einer ganz besonderen Verbindung zum ersten Mann auf dem Mond

Veröffentlicht am 23.10.2018

NGC-Schwesterfirma CAG bewahrt Sternstunden der Weltgeschichte für Sammler und Investoren.

Von Sebastian Wieschowski
Numismatischer Fachautor

Bei vielen Münzen, welche durch die Numismatic Guaranty Corporation™ (NGC®) eine Einstufung erhalten haben, handelt es sich um absolute numismatische Raritäten, von denen es in dieser Erhaltung nur einzelne Exemplare gibt. Es sind zeitgeschichtliche Dokumente aus dem Portemonnaie unserer Vorfahren. Hinter ihnen verbergen sich alltägliche Geschichten, die jedoch nicht in Geschichtsbüchern auftauchen.

In diesem Jahr hat die Certified Collectibles Group™ allerdings neben den Bereichen für Münzen, Banknoten, Comics und zuletzt Briefmarken um ein weiteres Geschäftsfeld erweitert: Die Collectibles Authentication Guaranty™ (CAG™) bewahrt die Provenienz von Sammelobjekten, die mit prominenten Personen in Verbindung stehen. Und bereits das erste Großprojekt der CAG ist eine Sensation: Es wurde eine Sammlung von tausenden Gegenständen des ersten Mannes auf dem Mond und seinen direkten Familienmitgliedern konserviert.

Die unglaubliche Sammlung historischer Erinnerungsstücke aus der Familie des Astronauten Neil Armstrong (genannt "Armstrong Family Collection™") umfasst mehrere tausend Artefakte, darunter Medaillen, Schriftstücke und sogar ein Stück des Flugzeuges der Luftfahrtpioniere Wright. Der erste, mehrere hundert Stücke umfassende Teil der Sammlung wird am 1. und 2. November bei Heritage Auctions versteigert.

Nach Armstrongs Tod im Jahr 2012 kam seine Familie nach langen Überlegungen zu dem Schluss, dass die Sammlung mit Freunden und Fans des legendären Astronauten geteilt werden müsste. Allerdings standen die Armstrongs vor einer ähnlichen Herausforderung wie viele andere Erben - wie lässt sich die Herkunft und das Vermächtnis dokumentieren und bewahren, selbst wenn die einzelnen Bestandteile in einer umfangreichen und weltweit bekannten Auktion viele neue Besitzer finden?

"Es ist uns wichtig, dass das Vermächtnis unseres Vaters geehrt, erhalten und geschützt wird", sagte Mark Armstrong, einer der beiden Söhne von Neil Armstrong. "Die CAG-Zertifizierung gab uns eine Plattform, um genau dies zu tun. Am wichtigsten ist jedoch, dass ein bedeutender Prozentsatz der Erlöse aus diesen Verkäufen wohltätigen Zwecken auf der ganzen Welt zugutekommt, die sowohl unsere Mutter als auch unserer Vater gerne unterstützen würden."

Es ist anzunehmen, dass auch einige deutsche Sammler ihre Gebote bei der Auktion im November abgeben werden, denn manche der Schätze aus der Armstrong-Sammlung haben sogar einen Bezug zur deutschen und europäischen Numismatik:

  • Eine Goldmedaille aus dem Jahr 1969 zeigt Armstrong als "Ersten Menschen auf dem Mond" mit einem fiktiven Nennwert von "50 Lunaren". Die Gedenkmedaille wird in der Literatur auch als "das erste Mondgeld" bezeichnet und weist ein Feingewicht von etwa 7 Gramm auf. Viel spannender als der Edelmetallgehalt ist jedoch der historische Kontext: Armstrong überreichte diese in Deutschland geprägte Medaille seiner Mutter Viola zum 50. Hochzeitstag - wohl auch wegen der Zahl "50" auf der Wertseite der Medaille. Die Medaille wurde anhand der für Münzen und Medaillen etablierten Sheldon-Skala mit einer Einstufung von "PF69 Ultra Cameo" versehen.
  • Hier klicken zum Vergrößern.

  • Eine Silbermedaille aus dem Jahr 1989 ist dem 20. Jahrestag der Mondlandung gewidmet und wurde ebenfalls in Deutschland geprägt. Sie zeigt Armstrong auf der Mondoberfläche, auf der Rückseite ist die Überschrift "Die Eroberung des Weltraums durch den Menschen" zu sehen. Die Einstufung wurde auf "PF67 Ultra Cameo" festgelegt.
  • Eine vergoldene Ansteckmedaille aus Bronze aus dem Jahr 1972 zeigt ein Portrait Armstrongs und wurde als Wandermedaille auf dem 2. Internationalen Donau-Lech Wandertreffen im Jahr 1972 in Genderkingen (Bayern) ausgegeben. Die Medaille hat einen Durchmesser von 44 Millimetern und ist an einem rot-weiß-blauen Band aufgehängt. Sie wurde in einem Oversize-Holder, ähnlich der bei NGC sonst für große Münzen und Medaillen eingesetzten Exemplare, zertifiziert und mit MS 66 eingestuft.

Neben diesen drei numismatischen Sammlerstücken, die allesamt in einem Hartplastik-Halter von NGC eingefasst wurden, sind in der Armstrong Family Collection noch zahlreiche weitere Lots mit deutschen Wurzeln zu finden, darunter ein Stück eines deutschen Zeppelin, der im Ersten Weltkrieg über England abgestürzt ist. Armstrong bewahrte in seiner Sammlung auch einen Brief, der an Bord des Jungfernfluges von "LZ-127" transportiert wurde, welcher als erster kommerzieller Transatlantik-Flieger gilt und bis 1940 genutzt wurde.

Andere Gegenstände, welche nicht mit Deutschland oder Europa in Verbindung stehen, dürften wohl jeden historisch interessierten Beobachter sprachlos werden lassen: Versteigert werden unter anderem die "Apollo 11" Robbins Medaillen, welche von den Astronauten selbst in Auftrag gegeben und auf allen Apollo-Missionen beginnend mit Apollo 7 mitgenommen wurden, wobei die Daten nach Abschluss der Mission eingraviert wurden. Die Auktion enthält auch Fliteline Medals, welche die Vorgänger der Robbins Medals waren und auf Missionen für das Gemini Programm, dem Vorgänger von Apollo, geflogen sind.

Andere Gegenstände, die verfügbar sind, umfassen einen Pfadfinderhut aus Armstrongs Jugendzeiten sowie Fahnen, die an Bord von Apollo 11 gereist sind - darunter solche aus den Vereinigten Staaten, einigen amerikanischen Bundesstaaten und den Vereinten Nationen. Die Heritage-Auktion umfasst etwa 700 Lots in allen erdenklichen Preisklassen, sodass sich auch Armstrong-Fans mit schmalem Geldbeutel ein Erinnerungsstück an ihren Helden sichern können. Und selbst ohne eine direkte Kaufabsicht ist es für Geschichtsinteressierte ein Abenteuer, durch den Auktionskatalog zu blättern.

CAG führt die Kompetenz zusammen, welche sie mit ihren übrigen Schwesterfirmen in den vergangenen Jahrzehnten bei der Authentifizierung, Einstufung sowie Konservierung gesammelt hat. CAG greift auf die Entwicklung der hochwertigen Hartplastik-Halter für Münzen, Banknoten und Comics zurück und wählt stets die beste und passende Aufbewahrungsform für Artefakte in allen erdenklichen Formen, Größen und Gewichten aus. Zudem arbeiten die CAG-Experten mit Sammlern, Nachlassverwaltern, Künstlern und Museen zusammen, um die Authentizität und Provenienz von Artefakten, Erinnerungsstücken und anderer Besitztümer mit historischer Bedeutung an der Quelle zu erforschen und langfristig zu bewahren – in diesem Fall standen sie im ständigen Austausch mit der Familie Armstrong.

Die Experten von CAG unterstützen beispielsweise die Erben von historisch bedeutsamen Sammlungen dabei, jedes einzelne Exemplar gründlich zu beurteilen und für jeden Artikel eine eindeutige Zertifizierungsnummer zu vergeben. Außerdem erstellt CAG hochauflösende Fotos, beschreibt jedes Fundstück detailgenau und vergibt, wenn möglich, eine Einstufung nach dem Vorbild von Münzen, Banknoten oder Comics. Die meisten Gegenstände werden danach in einem der manipulationssicheren Halter eingekapselt, die für eine Langzeitkonservierung und ästhetisch ansprechende Präsentation ausgelegt sind.

CAG erhält somit die historischen Zeitdokumente dauerhaft und macht sie der Sammlerwelt in einer Form zugänglich, so wie es sich ihre früheren Besitzer und die Erben gewünscht haben. Für weitere Informationen besuchen Sie die Website CAGcertified.com.

Sebastian Wieschowski arbeitet seit 2007 als Autor mit Fokus auf Münzen und Edelmetalle. Seine Artikel sind in Fachzeitschriften wie MünzenRevue, Coin World sowie dem Journal of East Asian Numismatics erschienen. Er ist Autor vom Bullion Buch sowie dem Schwarzbuch Münzfälschungen und Absolvent der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft.

Dies ist ein Gastartikel. Die Gedanken und Meinungen in diesem Text spiegeln den Standpunkt des Autors wieder und müssen nicht zwangsläufig mit der Position der Certified Collectibles Group übereinstimmen.


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